Erinnerungen
von R. Frank, Heilerziehungspflegerin in Ausbildung

Momentan ist es aufgrund der langwierigen Corona-Pandemie nicht möglich, an Aktivitäten des Jahreskreislaufes teilzunehmen. Es ist aber dennoch schön, sich immer wieder selbst daran zu erinnern und das soll der vorliegende Artikel ermöglichen.

Ich als Schülerin, hatte als Ausbildungsinhalt die Aufgabe, ein Projekt durchzuführen. Als ein Thema gefunden war, nämlich „Leben & Erleben des Jahreskreislaufes“, war dies die Idee und Möglichkeit, die Bewohner der jetzigen Hausgemeinschaft Centrum Viva – und ehemaligen Wohngemeinschaft 6 – an sämtlichen Aktivitäten des Jahreskreislaufes teilhaben sowie mitwirken zu lassen. Ich entwickelte einen Plan, was ich alles mit den Bewohnern machen wollte und freute mich darauf. Meine Ideen waren eine Wintereinheit mit Adventsgartenerlebnis in der Vorweihnachtszeit, eine Frühjahrseinheit mit Faschingsumzugsbesuch, eine Ostereinheit mit österlicher Basteleinheit und Gottesdienstbesuch sowie eine Sommereinheit mit einem Spiel mit Naturgeräuschen. Dies alles stimmte ich im Vorfeld auf die Interessen sowie Fähig- und Fertigkeiten der Bewohner der Wohngemeinschaft 6 ab. Ich holte mir von Ihnen und ihren Angehörigen die Einwilligung zur Teilnahme sowie die Einverständniserklärung zur Veröffentlichung beispielsweise von Fotos im vorliegenden Artikel. Ich freute mich sehr an der der Bereitschaft und dem Interesse von vielen Seiten und Einheiten konnten beginnen.

Im Dezember 2019, ja schon wieder so lange her, war es dann soweit und ich veranstaltete im Multifunktionsraum der KBA-Zentrale ein Adventsgartenerlebnis. Vier Bewohner nahmen an dieser Einheit teil. Der Adventgarten war aus vier Tischen in U-Form aufgebaut. Auf diesen Tischen waren Fichtenzweige, Weihnachtskugeln und LED-Kerzen sowie die verschiedenen Sinnesstationen aufgebaut. Der Geruchsinn wurde mit Weihrauchöl und Myrrhe-Öl als 1. Station aufgebaut. Die 2. Station wurde im Bereich des Tastsinns verortet und mit Orangen und Erdnüssen versehen. Die 3. Station war im Rahmen des Geschmacksinnes mit Spekulatiuskeksen und Lebkuchen dargestellt. Die Bewohner waren mit Freude und Interesse dabei und konnten – so im Nachhinein ihre Rückmeldung – in die vorweihnachtliche Stimmung eintauchen, was nebenbei bemerkt auch ein Ziel meinerseits war. Durch die weihnachtliche Musik im Hintergrund und den etwas abgedunkelten Raum, konnten die Bewohner schon in weihnachtlicher Vorfreude schwelgen. Die meiste Freude hatten die Bewohner an der 3. Station, beim Verköstigen der Spekulatiuskekse und Lebkuchen und so war es dann auch nachvollziehbar, dass diese am Ende alle aufgegessen waren.

Nach dieser Einheit feierten wir ein friedliches und frohes Weihnachten. Im neuen Jahr kam im Februar 2020 dann die nächste Einheit: der Faschingsumzug in Sulzberg. Nach aller zu treffenden Vorbereitungen (Ticketkauf, Busreservierung, Kostüme aussuchen und Faschingsrufe üben) fuhren fünf Bewohner und vier Mitarbeiter mit. An diesem Tag, das weiß ich noch wie heute, war es eine freudige Stimmung auf dem Umzug in Sulzberg. Da dieser Umzug nur alle paar Jahre ist, war die Teilnahme daran und die Faschingswägen zu bestaunen einfach schön. Die Bewohner und auch die Mitarbeiter verbrachten einen schönen Tag in Sulzberg, aber vor allem die vielen Süßigkeiten, die Musik, die Wägen, die Kostüme und das auch ganz passable Wetter, machten das Dabeisein unvergesslich.

Und dann kam Corona! Ich konnte die Einheiten wie ich sie geplant hatte, nicht vollenden! Aber ich möchte trotzdem mit diesem Artikel aufzeigen was möglich war, um Teilhabe am Jahreskreislauf zu ermöglichen sowie dies nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Denn Erinnerungen bleiben erhalten, Erinnerungen wie, wann und wo sie waren, wir tragen sie in uns.