Musik verbindet. Das wissen wir seit Urzeiten. Wie sehr Musik aber nach monatelangem Lockdown und Kontaktbeschränkungen verbindet, das konnte man bei den zwei Hinterhofkonzerten des TiK – Theater in Kempten – hautnah miterleben. Auf Initiative und Einladung von Alexander Hold, Landtagsvizepräsident der Freien Wähler, haben die Künstler Corinne Steudler, Rainer Hartmann und Michael Schönmetzer zwei Wohngruppen der Körperbehinderte Allgäu in Kempten besucht und ihnen 15 Minuten Live-Konzert frei Haus mit Akkordeon, Gesang und Gitarre beschert. „Wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung die jungen Menschen hier mitklatschen und über das ganze Gesicht strahlen, dann zeigt es mir einfach, wie wichtig Kunst, Kultur und Musik sind“, so das klare Statement Alexander Holds, der die Konzerte mit einer Spende in Höhe von 1.000 Euro verband.

„Die Corona-Pandemie hatte und hat vor allem für Menschen mit Behinderung erhebliche Auswirkungen. Nicht mehr zusammen in die Stadt, wenig bis gar kein Besuch, Distanz zu Familie und Freunden. Darüber hinaus wurde die Inklusion in Zeiten strenger Kontaktbeschränkungen fast vollständig ausgebremst. Gerade deshalb war es mir ein Anliegen, den Menschen aus den Wohngruppen der Körperbehinderte Allgäu mit den beiden Konzerten wenigstens eine kleine Freude machen zu können. Zudem sind diese kleinen Konzerte eine wunderbare Gelegenheit, wieder in Kontakt mit den Nachbarn zu kommen. Außerdem finde ich das Engagement des TiK unterstützenswert, unseren Künstlern so endlich wieder Gelegenheit zum Auftritt zu verschaffen.“ Die Künstlerinnen und Künstler des Theaters in Kempten verzichten bei ihren insgesamt 66 Hinterhofkonzerten auf eine Gage zugunsten einer Spende an den Bunten Kreis Allgäu.

Die Termine bis zum 2. Juli waren nach kurzer Zeit ausgebucht, umso größer war die Freude bei Dr. Michael Knauth, dem Geschäftsführer der Körperbehinderte Allgäu gGmbH, als er erfahren hat, dass seiner Einrichtung diese Überraschung zuteilwird: „Ich finde es total nett, dass Herr Hold etwas für uns und unsere Wohngemeinschaften tut. Musik geht einfach ins Herz. Gerade für Menschen, die oft nicht sprechen und sich somit nicht austauschen können, ist das einfach eine andere Kommunikationsform, eine andere Möglichkeit. Umso mehr sind wir alle begeistert, dass uns solche besonderen Momente mit Live-Musik im Garten geschenkt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Bewohnerinnen und Bewohner nicht einmal ihre Eltern in den Hochzeiten der Pandemie sehen konnten und auch sonst kaum raus durften. Die Lage entspannt sich nun etwas und ich hoffe, das bleibt weiterhin so.

Text: Kathrin Dorsch

Die Körperbehinderte Allgäu bedankt sich von ganzem Herzen bei allen Beteiligten der Hinterhofkonzerte.