Im Musikraum des Astrid-Lindgren-Hauses herrscht richtig gute Stimmung: Die Schülerin Meike bedient mithilfe von größeren und kleineren Tasten einen Fön und ein Kuscheltier. Sie entscheidet mit ihrem Drücken, ob der Fön an oder aus ist und ob das Einhorn aus Stoff tanzt und singt, oder Pause macht. Dabei hat sie nicht nur großen Spaß, sondern erfährt auch das Prinzip von Ursache und Wirkung.

„Vor allem für Kinder und Jugendliche mit erheblichen Einschränkungen in der Motorik ist das Erleben dieser Selbstwirksamkeit eine ganz tolle Sache“, erklärt Diplom-Pädagogin Olivia Marktanner, die in der Heilpädagogischen Tagesstätte von Körperbehinderte Allgäu als Fachdienst für Unterstützte Kommunikation arbeitet. „Mit diesen Tasten kochen oder backen wir auch zusammen und die Kinder bedienen per Knopfdruck die Küchengeräte. So kann jeder mitmachen“, erzählt sie weiter.

Als nächstes gibt sie Meike einen digitalen Stift in die Hand. Mal allein, mal zusammen mit Olivia Marktanner, scannt Meike mit dem Stift kleine Symbole auf Karten und in einem Buch ab. Es erklingen die Geräusche der abgebildeten Gegenstände oder deren lautsprachliche Bezeichnung. „Damit lernen die Kinder zum einen, die sogenannten Metacom-Symbole als optische Kommunikationsmittel zu verwenden, zum anderen hilft das aber auch Nicht-Muttersprachlern beim Deutschlernen“, weiß Olivia Marktanner. Sie und ihre Kollegen setzen die verschiedenen Hilfsmittel wie individuelle Bausteine ein, um für jedes Kind die passende Form der Interaktion und Kommunikation zu finden.

Möglich wurde die Anschaffung der verschiedenen Hilfsmittel für Unterstützte Kommunikation dank der Weihnachtsspenden aus dem Jahr 2023. „Olivia Marktanner konnte mithilfe der Spendengelder die richtigen Hilfsmittel erwerben, um die Kinder und Jugendlichen bei uns optimal zu fördern und in ihren Kommunikationsmöglichkeiten weiter zu unterstützen“, sagt Thomas Schempp, Leiter der Heilpädagogischen Tagesstätte Villa Kunterbunt. „Jetzt freuen wir uns sehr, die Materialien jeden Tag nutzen zu können und sagen nochmals herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender, die an uns gedacht haben!“