Am Donnerstag, den 26.10., lud der Verein für Körperbehinderte Allgäu zu seiner alljährlichen Mitgliederversammlung ins Allgäu ART Hotel ein. Auf der Agenda standen die Berichte vom Verein selbst sowie von der Stiftung für Körperbehinderte Allgäu und den drei Tochtergesellschaften: die Körperbehinderte Allgäu gGmbH, der CAP Markt in Betzigau und die Inklusionshotels Allgäu ART Hotel und Smart Motel. Letzterer musste zwar krankheitsbedingt kurzfristig ausfallen, doch die schöne Atmosphäre im Allgäu ART Hotel während der Versammlung gab den Anwesenden dennoch einen guten Einblick in den Hotelbetrieb.
Nach der Begrüßung und einem kurzen Jahresrückblick durch unseren Vorstandsvorsitzenden Steffen Colditz, übernahm Vereinskassierin Anna Hold das Wort. Stellvertretend für die stellvertretende Vorsitzende Marika Kuhn berichtete sie von sozialpolitischen Veranstaltungen, an denen der Vereinsvorstand teilgenommen habe. Auch die Mitgliedervertretung und -gewinnung wurde besprochen: „Jedes Mitglied in unserem Verein zählt. Denn es macht einen Unterschied, ob wir 300 oder 3.000 Menschen vertreten“, ließ Marika Kuhn ausrichten.
Der anschließende Kassenbericht ergab für den Verein für Körperbehinderte Allgäu im Geschäftsjahr 2022 ein positives Ergebnis, der Verein weist zudem eine hohe Eigenkapitalquote aus, die auch von Seiten des Rechnungsprüfers für sehr positiv befunden wurde. Somit wurde der Vorstand ohne Anmerkungen oder Fragen einstimmig entlastet und enthielt sich lediglich selbst bei der Stimmabgabe.
Josef Mayr, ehemaliger 3. Bürgermeister der Stadt Kempten und Vorsitzender unseres Stiftungsrates kündigte dann das 20-jährige Jubiläum der Stiftung für Körperbehinderte Allgäu an, das im Jahr 2023 mit einem erfolgreichen Allgäuer Benefizlauf gefeiert wurde. Der Benefizlauf fand bereits zum 16. Mal statt und hat seit seiner Gründung Spenden in Höhe von insgesamt 215.000 Euro eingetragen. Erklärtes Ziel der Stiftung sei es, durch Spenden, Zustiftungen, Vermächtnisse und Immobilienspenden ein Stiftungsvermögen von 1.000.000 Euro anzusammeln, damit aus den Erlösen langfristig und nachhaltig Zukunftsinvestitionen getätigt werden können.
Um Zukunftsinvestitionen drehte sich auch der Bericht von Dr. Michael Knauth, Geschäftsführer der Körperbehinderte gGmbH: Neben wichtigen Investitionen in die bestehende Mitarbeiterschaft der Organisation, aber auch in die Gewinnung von neuen Fach- und Hilfskräften stehe vor allem ein großes Bauprojekt an. Denn das Astrid-Lindgren-Haus mit Förderschule, Heilpädagogischer Tagesstätte und Therapieabteilung platzt aus allen Nähten – wir berichteten. Um die Förder- und Genehmigungsfähigkeit sicherzustellen, führe derzeit ein Münchner Projektsteuerungsbüro gemeinsam mit der Leitung eine Machbarkeitsstudie durch, um innerhalb der kommenden sechs Monate einen Vorschlag vorlegen zu können. Über diesen entscheiden dann der Verein und die gGmbH gemeinsam.
Dann gaben die beiden Geschäftsführerinnen des CAP Markts Regina Dietrich und Karin Lenzen Einblicke in den Inklusionsbetrieb in Betzigau: Hier sorgen derzeit 24 Mitarbeitende – davon acht mit Behinderung – für ein besonderes und rundum gelungenes Einkaufserlebnis. Dank einer Werbekampagne, die den Fokus auf die Besonderheiten des CAP Marktes legte, aber auch auf die Breite des Produktsortiments, in dem neben Qualitätsmarken auch das Niedrigpreissegment bedient wird, nehmen die Umsätze derzeit stabil zu. Neu sei außerdem, dass der CAP Markt probeweise einen Außenarbeitsplatz der Allgäuer Werkstätten anbiete. Dies sei neben der marktinternen Ausbildung und Einstellung von Menschen mit Behinderung ein weiterer Versuch, Wege auf den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Zum Abschluss erhielten alle Anwesenden noch einen Verzehr-Gutschein für das Café im CAP Markt, das neben Gebäck und Heißgetränken auch einen kleinen Mittagstisch anbietet. Mit kulinarischen Kleinigkeiten ließen die Mitglieder dann auch die Versammlung ausklingen.
Der Verein für Körperbehinderte Allgäu hat derzeit 389 Mitglieder. Hier können Sie selbst aktives Mitglied oder Fördermitglied werden.