Allgäuer Vereine und bayerische Stiftungen ermöglichen Anschaffung eines elektrischen Rollstuhlfahrrads für Kemptener Familie

Shany kam in der 26. Schwangerschaftswoche als kleines Frühchen mit 800 Gramm zur Welt. Nach ihrer Geburt steckte sie sich im Krankenhaus mit dem RS-Virus an, der sehr gefährlich für Frühchen ist. Es kam zu einem erheblichen Sauerstoffmangel und dadurch zu einer Schädigung der weißen Substanz im Gehirn. Die Folge: Bewegungsstörungen mit Spastiken in Armen und Beinen sowie eine Epilepsie.

Die Familie von Shany kommt aus dem Iran, hat sich sehr gut in Deutschland integriert und muss die schwierige familiäre Situation ohne Angehörige in der Nähe stemmen. Shany ist jetzt fünf Jahre alt, kann nicht laufen und nicht selbstständig sitzen. Sie muss in einem speziellen Rollstuhl transportiert werden. Die Familie wohnt in der Stadtmitte von Kempten, sodass Transportwege in der hügeligen Stadt oft sehr mühsam sind.

Doch jetzt ging für die fünfjährige Shany und ihre Familie ein großer Wunsch in Erfüllung: Mehrere Allgäuer Vereine und Stiftungen aus Bayern haben mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt 12.957 Euro die Anschaffung eines elektrischen Rollstuhlfahrrads ermöglicht. Die Förderanträge hat Shanys Familie mithilfe der Epilepsieberatung Schwaben Allgäu gestellt, welche die Familie schon länger begleitet. Hier bekommen sie Unterstützung bei sozialrechtlichen Fragen und bei der Bewältigung der Erkrankung.

„Als sich Shanys Mutter bei uns meldete und nach Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung fragte, haben wir gemeinsam entschieden, bei Stiftungen um Hilfe zu bitten“, erzählt Barbara Eberle von der Epilepsieberatung bei Körperbehinderte Allgäu. Die Kartei der Not, die Marianne Strauß Stiftung, der Allgäuer Hilfsfonds e.V., der Bunte Kreis Allgäu e.V., die Kinderbrücke Allgäu e.V. und die Stiftung ANTENNE BAYERN hilft haben gemeinsam nun die Anschaffung eines speziellen Rollstuhlfahrrads ermöglicht und so Shany und ihrer Familie ein wichtiges Stück Freiheit geschenkt.

Bei dem elektrischen Rollstuhlfahrrad handelt es sich um eine Kombination aus Rollstuhl und Fahrrad. Der Rollstuhl wird am Fahrrad befestigt und kann jederzeit abmontiert werden, um eine Teilstrecke zu Fuß zurückzulegen. So werden zum Beispiel Arztbesuche in der Stadt, aber auch Fahrradtouren möglich. Für Shanys Familie ist das eine große Erleichterung. „Dank des Rollstuhlfahrrads kann die Familie jetzt nicht nur Wege in der Stadt zurücklegen, sondern auch gemeinsam Ausflüge unternehmen“, so Barbara Eberle.

Sie haben Fragen zum Thema Epilepsie? Am 11. Oktober findet um 18:30 Uhr im Allgäu ART Hotel ein Vortrag von Prof. Dr. Elmar Pinkhardt, Chefarzt für Neurologie am Klinikum Kempten, zum Thema „Erster epileptischer Anfall“ statt. Anmeldung in den Beratungsstellen. Dort können jederzeit auch kurzfristig Beratungstermine zu allen Fragen rund um den Alltag mit Epilepsie vereinbart werden:

Epilepsieberatung Schwaben Allgäu (Kempten):
Immenstädter Straße 27, 87435 Kempten, 0831/51239181, epilepsieberatung@kb-allgaeu.de

Epilepsieberatung Schwaben Allgäu (Memmingen):
Bismarckstraße 23, 87700 Memmingen, 08331/702600, epilepsieberatung@klinikum-memmingen.de